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Stefan

Am frühen Morgen parkte ich mein Auto in Blickweite zu Stefans Haus. Glücklicherweise hat er mir mitgeteilt, wann seine Arbeitszeiten sind. Wenn er der Entführer von Eric ist, dann stellt er sich echt dumm an. Nach ein paar Minuten sah ich Stefan nervös aus dem Haus gehen und ins Auto steigen. Ohne in die Spiegel zu gucken, fuhr er los. „Lieber Stefan. Es gibt auch so etwas wie Spiegel und gelegentlich sollte man auf den Straßenverkehr achten.“ sagte ich leise vor mich hin und dachte an den Beinaheunfall mit Stefan zurück.

Inzwischen fuhr er doch recht zügig. Über dem Tempolimit. Glücklicherweise war die Straße leer genug, dass ich ihm folgen konnte und voll genug, dass er mich nicht sofort entdeckt. Nach wenigen Minuten fuhr zu einem großen Gebäude. Es war das Gebäude vom „Das Foto“ Verlag. „Was eine Überraschung“ dachte ich mir. Gleich und Gleich gesellt sich gerne. Als Stefan reinging sah er auch Marie, die ihn begrüßte. Viel mehr konnte ich von dort auch nicht machen und ich musste warten, bis das Meeting zu Ende war.

Nach einer Weile kam Stefan wieder raus. Marie führte sie hinaus. Sie wirkte weniger glücklich. Vielleicht sollte ich später nochmal mit ihr sprechen. Viel weiter konnte ich den Gedankengang nicht spinnen, denn Stefan fuhr wieder mit einem beeindruckenden Tempo weiter. Nach ein paar Minuten fuhr er in die Fiale der Contoso-Bank, wo er arbeitet. Dort zu warten, wird mir nicht weiterhelfen überlegte ich. Dafür hatte ich eine bessere Idee.

Stattdessen rief ich Marie Fink vom Verlag an und verabredete mich mit ihr für diesen Abend im Restaurant zur „Goldenen Forelle“. Sie wird gewiss nicht beteiligt sein in die Entführung. Dafür kann sie mir möglicherweise notwendige Informationen liefern, die Eric das Leben retten könnten.

Gesagt getan. Glücklicherweise hatte Marie gegen Abend noch nichts vor und war bereit sich mit mir zu treffen. Pünktlich trat sie ins Lokal und setzte sich zu mir „Hallo Marie. Schön, dass du es einrichten konntest“ begrüßte ich sie freundlich. „Die Freude ist ganz meinerseits.“ erklärte sie. Nun begann das, wovor ich mich schon die ganze Zeit gefürchtet hatte. „Marie. Ich möchte nicht lange um den heißen Brei herumreden“ brach ich nervös hervor. „Ich war nicht ganz ehrlich zu dir. Ich habe keine geschäftlichen Beziehungen zu Eric Jakobi. Nein, er ist ein alter Schulfreund von mir, den ich letzte Woche treffen wollte. Ich habe eine Reihe an Indizien, dass Eric Jakobi, dein Kollege, entführt wurde. Und zwar von Stefan Reichel dem Mitarbeiter der Contoso Bank.“ erzählte ich ihr. Marie schaute mich verdutzt an. Ich nutze die Gelegenheit jedoch, um ihr die verschiedenen Indizien aufzuzeigen. Und tatsächlich je mehr ich erzählte, desto mehr schien sie es zu verstehen. „Das ist unglaublich…“ brachte Marie hervor. „Was kann ich tun, um zu helfen?“ fragte sie. Gemeinsam tauschten wir uns eine Weile aus und überlegten, wie wir vorgehen könnten. Ich wurde immer zuversichtlicher, dass wir ihn finden könnten. Nach einer Weile verlies ich optimistischer das Lokal.

Wenn er auf der Arbeit ist, könnt ich ja mal bei ihm zuhause vorbeischauen.

Dienstagmittag verlies ich mein Hotel, um das Haus von Stefan zu untersuchen. Ich parkte wieder in der Nähe des Hauses. Doch anstatt es zu beobachten, klingelte ich Offensiv. Falls er oder jemand anderes zuhause war, könnte ich mir eine Ausrede überlegen. Da würde mir schon was einfallen. Aber es öffnete niemand.

Ich schaute durch das Fenster am Eingang. Konnte allerdings nichts erkennen. Auch im Hintergarten konnte ich keinen Eric erkennen. Natürlich ist selbst Stefan nicht so dumm, ihn offen sichtbar im Haus gefangen zu halten. Wenn dann wird er ihn irgendwo im Haus versteckt halten. Einzubrechen ist jedoch aktuell keine Option. Ich beschloss mich alsbald mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Auf dem Rückweg tat ich noch so als würde ich einen Zettel hinterlassen. Falls ein achtsamer Nachbar es gesehen haben könnte, würde meine Anwesenheit dadurch zumindest ein wenig legitimiert werden.

Auf dem Weg zum Auto erhielt ich jedoch einen Anruf. Marie. „Hey du. Stefan war heute nochmal bei uns im Verlag und hat sich explizit über Eric erkundet. Ich habe ihm einiges erzählt aber auch einige Fragen gestellt. Es ist gewiss nicht normal, dass er sich so über ihn erkundigt. Insgesamt war das schon sehr verdächtig und suspekt. Ruf am besten die Polizei.“ erzählte sie.

Dies machte ich auch. Schließlich hatten sich inzwischen sehr viele Indizien zusammengetan. Ich entschied mich sogar dazu direkt zur Polizeistation zu gehen. Der Polizeibeamte in der Station hörte mir aufmerksam zu. Insgesamt schien er ziemlich beeindruckt und versprach, dass sie diese Spur aufnehmen würden. Zuerst müsste er sich jedoch nochmal mit seinen Kollegen über das korrekte Vorgehen unterhalten. Nicht das Eric verletzt wird.  Nach einer Stunde kam der Polizeibeamte zu mir und erzählte, dass sie am nächsten Tag würden sie das Haus untersuchen wollen. Zuvor würden sie das Haus observieren. Zuvor wollten sie jedoch von mir noch ein paar Details über Eric uns seinen Tagesablauf wissen.

„Wann fährt er denn immer so zur Arbeit?“ fragte mich der Beamte. „Gut, dass Sie fragen!“ antwortete ich. „Ich habe alles auf meinem Handy notiert.“ Als ich mein Handy raus holte erstarrte ich peinlich berührt. Aus irgendeinem Grund hat sich mein Handy gesperrt. „PUK benötigt“.

Jetzt musste ich mich zurückerinnern. Zum Glück habe ich mir vor ein paar Jahren eine Eselsbrücke überlegt, wie ich darauf komme. Nur wie war die achtstellige Nummer nochmal? Sobald ich sie herausgefunden habe, können die Beamten mit ihrer Arbeit beginnen.

Ich wusste, dass es etwas mit dem Christopher Street Day (CSD), dem großen LSBTIQ Demonstrations und Aktionstag im Jahr 2018 zu tun hatte. Nur wie kommt man damit auf eine Nummer?   

Aufgabe 7

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