Das Blatt wendet sich
Den Tag verbrachte ich auf der Polizeistation. Ich wollte auf dem laufenden bleiben, was die Entführung anging. Aus dem Funkgerät konnte ich hören, wie gemeldet wurde, dass Stefan das Haus verlassen habe. „Er wohnt allein, sodass das Haus leer sein müsste. Glücklicherweise sind nahezu alle Menschen im Neubaugebiet in der Schule oder auf der Arbeit, sodass wir ungestört arbeiten können“ erklärte der Einsatzleiter. Das Sondereinsatzkommando war extra aus der nächsten Großstadt gekommen. „Sie haben das Recht den Zugriff zu starten.“ verkündete der Einsatzleiter. Mit einem Dietrich öffnete der Polizeibeamte die Tür. Die Polizeibeamte gab regelmäßige Updates via Funk: „Hier ist nicht. Im Nachbarraum ist ebenfalls nichts. Ich betrete jetzt die Küche. Frei. Halt. Ich höre ein leichtes Wimmern… Hier ist etwas. Ich öffne jetzt die Tür. Wir haben ihn!“. Im Einsatzkommando hörten wir Rubelschreie und ich konnte erleichtert aufatmen. „Wir befreien ihn jetzt!“ beschrieb der Polizist im Haus.
Endlich konnte ich aufatmen. Der Terror hat endlich sein Ende gefunden. So etwas brauche ich nicht noch einmal.
„Werner an Zentrale!“ tönte eine Stimme aus dem Funkgerät. „Zielperson befreit. Es scheint ihm gut zu gehen.“ Jubelnd sprang ich in die Luft. Ich freute mich schon ihn wiederzusehen. Doch meine Freude wurde schnell gedämpft. „Werner an Zentrale! Zielperson bestätigt, dass die Vorsitzende der „Gemeinschaft für Natur“ von der Entführung wusste. Des Weiteren plant der Entführer die Leitenden des Verlags „Das Foto“ zu erpressen.“ führte der Beamte aus. Was jetzt kam verschlag mir das Wort. „Werner an Zentrale! Zielperson möchte temporär die Entführung fortsetzen, um die Kameradschaft und die Leitenden des Verlags „Das Foto“ zu überführen. Wie sollen wir weiter verfahren?“ „Nein!“ rief ich laut. „Das kann einfach nicht wahr sein.“ Ist er wirklich so kühn und scharf darauf sie zu überführen, dass er bereit ist die Entführung fortzusetzen fragte ich mich dabei. Und auch der Einsatzleiter war sichtlich überrascht. Im Gespräch mit dem Einsatzleiter erklärte ich, dass Eric Journalist sei und eine tiefe Abneigung gegen seine Vorgesetzten hat und systematisch alle Mitarbeiter mobben. „Hallo alter Freund“ hörte ich Eric aus dem Funkgerät sprechen. „Schön deine Stimme zu hören. Damit du es verstehst. Ich muss das fortsetzen. Jetzt durch die Entführung geht es nicht mal mehr nur darum meine homophoben Vorgesetzen auffliegen zu lassen, sondern auch viel tiefer in homophobe Strukturen einzusteigen und diese aufzuheben. Die Kameradschaft hatte ich zwar auf dem Schirm gehabt aber dass sie so eine große Gefahr darstellen hätte ich nicht gedacht.“ erklärte Eric.
Der Einsatzleiter schaute mich an und wechselte anschließend einige Worte mit seinen Kollegen. „Ok, wir machen weiter.“ sagte er. „Jedoch observieren wir dauerhaft das Gebäude und sorgen dafür, dass sich Eric Notfalls selbst befreien kann. Des Weiteren befestigen wir ein Abhörgerät an Erics Kleidung, sodass wir jedes Wort mithören können.“ Dies stimmte mich zuversichtlicher und die Beamten fingen an alle Vorbereitungen zu treffen. „Jetzt solltet ihr aber schleunigst verschwinden. Nicht, dass Stefan euch noch sieht.“ verkündete der Einsatzleiter.
Bereits zwei Stunden später kam Stefan nach Hause. Deutlich früher als sonst. Wir hörten jedes Wort, was in Gegenwart von Eric gesprochen wurde. Interessanterweise beschloss er in Erics Haus einzubrechen. Was Stefan nicht wusste, dass ihn die Polizei beobachte und Fotos schoss. Nach einer Weile kam er wieder raus und hatte mehrere Objekte dabei. Er scheint also fündig geworden zu sein. Anschließend ging er zu sich nach Hause und sichtete die Unterlagen. Hierbei erhielten wir interesannte Informationen.
"Herr Meinnhoff und Frau Kreuzfeld können und müssen siich warm anziehen. Mit dem Material hahbe ich genug in der Hand, um sie zu erpressen. Wie sie mit Erik und den anderes Kollegen umgehen, ist unglaublicch. Auch wenn ich ihr Motiv nachvollziehen kann, musse ich sagen, dass ich den Umfang dessen beaachtlich finde. " Doch irgendwas war komisch an diesem Text.
Der Einsatzleiter fragte mich: “Bitte was soll EakcShni sein?"
“Ich glaub das ist ein Anagram” sagte ich. EIn Anagram muss man in die richtige Reihenfolge bringen.
Aha. So ist es also. Es waren eine Reihe an Beweise gegen Meinhoff und Kreuzfeld. Stefan wollte sie offensichtlich erpressen.